Bäretswil Heimatgemeinde bereitete dem höchsten Zürcher Gerhard Fischer einen grossen Empfang

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Bäretswil Heimatgemeinde bereitete dem höchsten Zürcher Gerhard Fischer einen grossen Empfang

Die Wahl von Gerhard Fischer zum Kantonsratspräsidenten war zugleich eine Wahl für die Bauern, die Kirchgänger, die Familien - und natürlich die Bäretswiler.

Die Gästeliste war voll mit illustren Namen: Der Regierungsrat tauchte in corpore zum Empfang des gestern ge­wählten neuen Kantonsratspräsidenten Gerhard Fischer aus Bäretswil in dessen Heimatdorf auf. Daneben waren zahlrei­che Gemeindepräsidenten der Region

 

vor Ort, aber auch die EVP aus dem gan­zen Kanton - darunter beispielsweise der Grümer Nationalrat Ruedi Aesch­bacher. Schliesslich kamen Vertreter der Reformierten und der Katholischen Kir­chensynode, praktisch alle Bäretswiler Behördenvertreter, Fischers riesige Fa­milie und - was Gerhard Fischer in einer seiner Ansprachen besonders hervor­hob - zahlreiche Bäretswiler Bewohner zur grossen Feier, die dadurch mehr Volksfest als Polit-Stelldichein wurde.

 

Damit wurde Gerhard Fischer Viel­seitigkeit eindrücklich unter Beweis ge­stellt. Philipp Propst, Co-Präsident der EVP Bäretswil, meinte: «Für die EVP ist das ein wichtiger Tag, für mich aber auch ganz persönlich. Gerhard Fischer ist ein guter Freund von mir - hier kann ich an einem wichtigen Punkt in seinem Leben dabei sein.» Und die andere Co­-Präsidentin Gudrun Frosch nannte ihn in ihrer Ansprache schlicht «öise Geri». Einziger Wermutstropfen sei, dass er in seinem Amtsjahr wohl nicht mehr an je­der Vorstandssitzung dabei sein könne.

 

Ein Präsidium für Bäretswil 

Wie die EVP gewannen auch zahl­reiche andere Anwesende der Wahl Fischers viel Gutes ab. «Das ist ein denkwürdiger Tag für unsere Ge­meinde», sagte beispielsweise der Bä­retswiler Gemeindepräsident Haus­Peter Hulliger. Fischers "Präsidium ist wichtig für den Ruf und die Bekanntheit der Gemeinde." Fischer selbst dürfte diese Ansicht teilen, nannte er sein neues Amt in seiner Ansprache an die Bäretswiler doch «unser Präsidium» und sich selbst etwas später «euer Kantons­ratspräsident».

 

Die wahre Bäretswiler Seele Fischers kam aber besonders in einer von seinem Bruder Martin Fischer gezeigten Dia­show zum Ausdruck. Selbst geknipste Landschaftsbilder von seinem Hof bei Bettswil zeigten, «wie es wohl sein muss nach einem Tag im dreckigen, grauen Zürich, wenn man zurück in die Heimat kommt und die ganze Natur geniessen kann», so Martin Fischer.

 

Ob Gerhard Fischer nun all die Hoff­nungen und Erwartungen erfüllen kann, wird sich weisen. «Ich kann nicht jedem Bedürfnis gerecht werden», kündigte er an. Der höchste Zürcher möchte vor al­lem eines: Auf dem harten politischen Parkett Mensch bleiben.

 

Von David Kilchör im ZO vom 4.5.2010