EVP Matinee ethisches Unternehmertum, 30.09.2023 im Kronensaal in Wetzikon

Mit den drei Unternehmern Nik Gugger, Daniel Sommer und Michael Müller diskutierten wir anlässlich einer Matinee im Kronensaal Wetzikon darüber, was ethisches Unternehmertum aus politischer und wirtschaftlicher Sicht bedeutet und vor allem auch, wie die drei Unternehmer ethisches Unternehmertum in ihren eigenen Unternehmen konkret leben und umsetzen.
Respekt, Würde und Gerechtigkeit halten unsere Gesellschaft zusammen. Darin dürfen Armut, Ausbeutung und Zerstörung unserer Umwelt keinen Platz haben. Um mehr Verantwortung fürs Gemeinwohl zu übernehmen, braucht es ethisch handelnde Unternehmen.
Aus dieser Überzeugung heraus hat die EVP Bezirk Hinwil die drei Unternehmer Nik Gugger (Winterthur, Inhaber u.a. von Herzkraftwerk AG ConCordis GmbH, Nationalrat, Winterthur), Daniel Sommer (Affoltern a.A., Inhaber Sommerholz, Kantonsrat und Michael Müller (Hombrechtikon, CEO Ancora Meilestei, Wetzikon/Maur/Wil) eingeladen um von ihnen zu hören, was für sie ethisches Unternehmertum bedeutet.
Die drei Unternehmer führten eindrücklich aus, wie vielfältig die Aspekte zu einem ethischen Unternehmertum sind. Sei es das Führungsverständnis und die Unternehmenskultur in der Unternehmung selbst, der gesellschaftliche Beitrag z.B. als Arbeitgeber oder Steuerzahler, oder auch das Wirtschaften mit Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt. Die spannenden Beispiele der drei Unternehmer und die angeregte Diskussion zeigte: ethisches Wirtschaften kann nicht einfach 'gefordert' werden und Punkt. Es gilt Rahmenbedingungen zu schaffen, welche ethisches Wirtschaften auch fördert und belohnt. Wir stehen alle in der Verantwortung. Sei es bei der Arbeit, im politischem und gesellschaftlichem Engagement oder auch als Konsument.
Wir blicken auf einen spannenden Vormittag mit angeregter Diskussion zurück, welche von den Gemeinderätinnen Carola Arn, Rüti und Heidi Weiss, Bauma gekonnt geführt wurde.
EVP Bezirk Hinwil
Die EVP hat am 7. September ins Hunziker Areal in Zürich-Leutschenbach zu einer vielschichtigen Veranstaltung eingeladen.

Das erste Projekt auf dem Hunziker Areal in Zürich-Leutschenbach der Baugenossenschaft «mehr als wohnen» gibt Antworten auf veränderte Wohnbedürfnisse und gesellschaftlichen Wandel. Ihre Vision ist die 2000-Watt-Gesellschaft. Energieeffiziente Gebäude, neue Technologien, wenig Autos, bewusster zusammen wohnen durch gemeinsame Aktivitäten: Projekte, Feste, Nachbarschaftshilfen, Teilen, usw. unterstützen einen umweltschonenden Lebensstil und sparen Ressourcen.
Nach dem Rundgang durch das Areal, begrüsste Sandra Gallizzi, Gemeinderätin und Präsidentin EVP des Kreises Zürich 11/12 die vier Referenten, Dr. Felix Ruther führte ins Thema ein. Ihre kurzen Inputs im Sinn von Sokrates: «Konzentriere deine Kraft nicht auf das Bekämpfen des Alten, vielmehr formuliere das Neue».

Matthias Probst, Vizepräsident «mehr als wohnen», Gemeinderat der Grünen in Zürich, selbst Mitbewohner in einer vierzehnköpfigen Cluster-WG, führte den Rundgang durch die über 13 energieeffizienten Gebäuden mit 1300 Bewohner, Gebäude, die mit unterschiedlichsten Baumaterialien erstellt wurden. Ein wichtiges Ziel war die Annäherung an die 2000Watt-Gesellschaft. Die gute Isolation der Gebäude erlaubt es, dass nur wenige Wochen geheizt werden muss, was mit der Abwärme vom nahen Rechenzentrum geschieht.
Begegnungs- und Spielplätze, wie die Allmend Räume, sind Treffpunkte. Eine gut eingerichtete Werkstatt, Sauna und einiges mehr, die grosszügigen Treppenhäuser und knapp gehaltene Loggias veranlassen aus dem Haus herauszugehen. Anfallende Arbeiten für die Quartiergemeinschaften werden geteilt und ehrenamtlich ausgeführt. Die Bewohnenden sollen sich auf natürliche Weise begegnen und in Kontakt kommen. Damit die Siedlung nicht zur Schlafstadt wird, sind die Erdgeschosse dem Gewerbe vorbehalten. Auf den Grünflächen können richtige Bäume wachsen, da es fast keine Tiefgaragen und kaum oberirdische Parkplätze braucht, weil die Bewohnenden keine eigenen Autos besitzen.

Peter Strack, Autor des Buchs «Praktisch & Nachhaltig». Leider bestätigte es sich in seiner Forschungsarbeit, dass allein mit neuen innovativen technologischen Errungenschaften sich das Ziel bis 2050 nie erreichen lässt. Es braucht begleitend einen Gesinnungswandel von uns allen, zur Genügsamkeit. Hier auf dem Areal wird aber eine hohe Lebensqualität, trotz Einschränkungen erreicht.

Seraina Kiener. Als Bewohnerin zeigte sie die differenzierten Beziehungsmöglichkeiten zu Wohnungsnachbarn, im Haus und auf dem Hunziker-Areal. Als Psychologin im Forschungsgebiet Klimawandel und seine Auswirkungen erklärt sie, dass die meisten akzeptieren, dass der selbst verursachte Klimawandel ein ernsthaftes Problem ist und Veränderungen dringend notwendig sind, um ein sicheres Klima wiederherzustellen. Trotzdem vermeiden es aber viele, darüber nachzudenken, ihr Verhalten zu ändern. Es gibt zahlreiche psychologische Faktoren, die zur Vermeidung, Verharmlosung und Verleugnung beitragen. Es gilt den Umgang mit Gefühlen, die der Klimawandel auslöst, wie Trauer, Angst und Wut zu lernen, damit diese uns nicht überwältigen und zur Verdrängung führen. Sie anzuerkennen, mit anderen darüber das Gespräch und soziale Unterstützung zu suchen, sind wirksame Strategien, um Klimaängste und -sorgen zu bewältigen.

Daniel Sommer, Kantonsrat und Nationalratskandidat. Als Nationalrat möchte er Antworten auf unseren gewöhnlichen Alltag: Wie lässt sich eine intakte Umwelt erhalten? Was erfordert der Kampf für eine Energieversorgung aus einheimischen, erneuerbaren Quellen? Wo müssen wir mutiger und innovativer sein, um unsere Abhängigkeit vom Ausland zu reduzieren? Welche Investitionen in Wasserkraft, Solaranlagen oder Windenergie stärken auch unser Gewerbe und schaffen Arbeitsplätze der Zukunft?
In Bern möchte er für tragfähige Kompromisse kämpfen. Denn eine enkelfreundliche Zukunft können wir nur zusammen bauen. Keine Kompromisse will er eingehen, wenn Ethik zur blossen Worthülse verkommt und Greenwashing lediglich Tatenlosigkeit verbirgt. Die Grundwerte unseres christlich-abendländischen Kulturkreises geben ihm die Richtung vor.

Ein Apéro Riche im Restaurant auf dem Areal liess die Gäste verweilen und den Abend gemütlich ausklingen.
Philipp Probst
Hoffnung stiften, miteinander unterwegs
zum kommenden Kirchentag vom 6. - 9. Juli 2023
Die Hoffnung auf eine gute Zukunft taumelt. Was an Lebenswerten auch für kommende Generationen entscheidend wichtig ist, droht zu schwinden. Da ist mir der kommende Kirchentag in seiner thematischen Ausrichtung ein ermutigender Hoffnungsschimmer. Menschen aus verschiedensten Kirchen wagen es, als Hoffnungs-Vermittler zu feiern und zu agieren.
Ja, dazu fordert Jesus Christus heraus. Auch mich persönlich. Sein Ruf ist eindeutig. Christus erlöst und befreit! Menschen und die ganze Schöpfung sind ihm über alles wichtig. Er will mich an seiner Seite. Ich darf mit seinen Augen sehen lernen. Liebevoll und fürsorglich mit anderen Menschen unterwegs sein, mit ihnen nach hoffnungsvollen Perspektiven suchen.
Sei es, dass meine Frau und ich Flüchtlingen ein neues Zuhause bieten. Sei es als Vater einer Grossfamilie, meinen 23 Enkelkindern bewusst Begleiter zu gelingendem Leben sein wollen. Sei es in meiner Verantwortung von sozialen Organisationen, Leitung und Mitarbeitenden eine wertschätzende und motivierende Stütze zu sein. Sei es als Präsident der grössten Naturschutzorganisation unseres Kantons, im Kampf für eine schöpfungsgerechte Biodiversität. Sei es als pensionierter Biobauer: Ich unterstütze Sohn und Schwiegertochter im schöpfungsnahen Bauern.
Christus gibt uns Hoffnung. In allem, was uns anvertraut ist, will Glaube Hände und Füsse bewegen. Das ist am Kirchentag 2023 zu feiern und so auch zu leben!
Gerhard Fischer
Zum Klima-Gesetz, Abstimmung 18. Juni 2023
EVP Bäretswil
Wir empfinden es als höchst bedenklich, wie ein wichtiges und effektives Gesetz, welches schützt was uns wichtig ist, so heftig mit an den Haaren herbeigezogenen, egoistischen Argumenten bekämpft wird:
Wem das Überleben nachfolgender Generationen in einer möglichst intakten Umwelt am Herzen liegt, begrüsst die Massnahmen des vorliegenden Klimaschutz-Gesetzes.
Gerade jene, welche immer auf Eigenverantwortung pochen, müssten den Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative, der den effektiven Klimaschutz ohne neue Verbote und Steuern will, begrüssen. Im Weitern ist die Gesetzesvorlage geprägt von wirtschaftlichen Anreizen. Mit dem pragmatischen Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative wird eben gerade auf Investitionen und die Förderung von Innovationen gesetzt. Das Klimaschutz-Gesetz macht unsere Schweiz und ihre Wirtschaft zukunftsfähig und befreit uns von der Abhängigkeit von Öl- und Gas-Importen aus zunehmend unsicheren Ländern, welche unseren demokratischen und ethischen Grundwerten widersprechen.
Wir wollen dezidiert nicht nur kurzsichtigen Eigennutz. Wir wollen Verantwortung für kommende Generationen übernehmen und sagen deshalb aus Überzeugung JA zum Klima-Gesetz
Gerhard und Christian Fischer, Elisabet Marzorati, Philipp Probst, Markus Rechsteiner, Urs Fischer
«Bäretswil: SVP lässt Federn!»
Zu den Behördenwahlen 2022 in Bäretswil von Sam Urech unter Nau.ch Lokal ein interessanter Artikel: "SVP lässt Federn!»
EVP Bäretswil zur Initiative der «IG Turnhallen Adetswil»
(Urnenabstimmung vom 13. Februar 2022)
Dass in Adetswil die äusserst baufällige Turnhalle ersetzt werden muss, ist unbestritten und dringend. Dies begrüsst die EVP.
Der Platz auf dem Schulareal ist jedoch schon jetzt begrenzt und lässt im Gegensatz zur Forderung der Initiative dort keine zweite Turnhalle zu. Dies auch deshalb, weil in Adetswil zusätzlich eine Aula, ein Blockzeitenraum und ganz besonders auch genügend Pausenraum inskünftig für einen vernünftigen Schulbetrieb unverzichtbar sind.
So sehr der Wunsch von Vereinen für mehr Hallenkapazität nachvollziehbar ist, so ist es angezeigt, die aktuellen Bedürfnisse der Schule höher zu priorisieren.
Aus diesen Gründen kann die EVP einer zweiten Halle, welche leider nur zu Ungunsten des Platzbedarfs der Schule Adetswil verwirklicht werden könnte, nicht zustimmen. Sie lehnt die Initiative ab und unterstützt den Gegenvorschlag des Gemeinderates.
Für das Gespräch über den Bau einer weiteren Halle zu gegebener Zeit an einem anderen Ort in Bäretswil, ist die EVP durchaus bereit.
Presse aus Bäretswil
EVP unterstützt Schulausbau Maiwinkel, Nov. 2020
Die EVP Bäretswil stimmt dem Objektkredit zur Sanierung des Schulhauses Maiwinkel einstimmig zu. Sie begrüsst die Erhaltung und den Ausbau des Schulstandorts in der Aussenwacht grundsätzlich. Die Differenz gegenüber der ursprünglichen Grobkostenschätzung und dem nun vorliegenden Kostenvoranschlag sei zudem transparent und nachvollziehbar, wie die Partei mitteilt. Die EVP Bäretswil ist im Weiteren der Meinung, dass die Finanzsituation der Gemeinde Bäretswil mit dem vergleichsweise sehr tiefen Steuerfuss sehr gut sei und deshalb auch die weiteren Investitionsvorhaben wie der Ausbau der Turnhalle Adetswil und der Schulanlage Dorf nicht aufgeschoben werden sollten. Den Geschäften der Gemeindeversammlung stimmt die EVP ebenfalls einstimmig zu.
Presse der kantonalen EVP Zürich
Aktuelle Medienmitteilungen der EVP Schweiz
26.09.2023 | Steigende Prämien: EVP fordert höhere Kinderzulagen und Prämienverbilligung

Wie heute bekannt wurde, steigen die durchschnittlichen Krankenkassenprämien 2024 um 8,7 Prozent an. Diese Erhöhung bringt nicht nur viele Einzelhaushalte, sondern gerade auch Familien mit Kindern zusätzlich unter Druck, die ohnehin schon unter steigenden Preisen bei Miete, Strom und Lebensmitteln leiden. Die EVP fordert, rasch die Kinderzulagen zu erhöhen und mehr Prämienverbilligung auszuzahlen. Zudem sollen endlich auch strukturelle Massnahmen zur Kostendämpfung angepackt und gemeinsam Massnahmen ergriffen werden.
Das erste Familienbarometer von Pro Familia zeigt es deutlich auf: Familien sind in der Schweiz finanziell am Anschlag. Steigende Preise für Wohnen,…

Wie heute bekannt wurde, steigen die durchschnittlichen Krankenkassenprämien 2024 um 8,7 Prozent an. Diese Erhöhung bringt nicht nur viele Einzelhaushalte, sondern gerade auch Familien mit Kindern zusätzlich unter Druck, die ohnehin schon unter steigenden Preisen bei Miete, Strom und Lebensmitteln leiden. Die EVP fordert, rasch die Kinderzulagen zu erhöhen und mehr Prämienverbilligung auszuzahlen. Zudem sollen endlich auch strukturelle Massnahmen zur Kostendämpfung angepackt und gemeinsam Massnahmen ergriffen werden.
Das erste Familienbarometer von Pro Familia zeigt es deutlich auf: Familien sind in der Schweiz finanziell am Anschlag. Steigende Preise für Wohnen, Heizen und Lebensmittel belasten das Familienbudget enorm, hinzu kommen die ständig steigenden Krankenkassenprämien für alle Mitglieder im Haushalt.
Die heute angekündigte Prämienerhöhung für 2024 von 8,7 Prozent bringt neben vielen Einzelhaushalten gerade auch diese Familien noch zusätzlich an den Anschlag. Die EVP fordert daher rasche, entlastende Massnahmen:
- Umsetzung der parlamentarischen Initiative Jost, die eine Erhöhung der Familienzulagen um 50 Franken pro Kind und Monat vorsieht. Dies stärkt alle Familien und kommt allen Kindern zugute.
- Erhöhung der Prämienverbilligung durch Bund und Kantone. Kurz- und mittelfristig muss die Prämienverbilligung ausgebaut werden. Gerade für Einzelhaushalte und Familien mit tiefen und mittleren Einkommen ist der Prämienanstieg kaum bewältigbar. Viele können den Gürtel schlicht nicht mehr enger schnallen.
- Langfristig müssen nun endlich alle Akteure an einem Strang ziehen und kooperativ strukturelle Massnahmen zur Kostendämpfung umsetzen. Dazu gehört auch, Ineffizienzen und Doppelspurigkeiten zu identifizieren und zu beseitigen und beispielsweise eine nationale statt eine kantonale Spitalstrategie durchzusetzen.
«Wer dauerhaft deutlich mehr als 10 % seines Haushalteinkommens für Krankenkassenprämien ausgeben muss, hat keine Reserven, um auch mal eine ausserordentliche Zahnarztrechnung oder eine Reparatur des Kühlschranks zu bezahlen.»
Lilian Studer, Nationalrätin und Präsidentin EVP, AG
Kontakt:
Lilian Studer, Präsidentin und Nationalrätin: 076 575 24 77
Nik Gugger, Vizepräsident und Nationalrat: 079 385 35 35
Marc Jost, Nationalrat: 076 206 57 57
François Bachmann, Vizepräsident (Romandie): 079 668 69 46
Roman Rutz, Generalsekretär: 078 683 56 05
Dirk Meisel, Leiter Kommunikation: 079 193 12 70
25.09.2023 | EVP: Nationalrat sagt Ja zu Ausstiegsprogrammen für Prostituierte

Der Nationalrat will Frauen helfen, die aus der Prostitution aussteigen wollen. Er hat eine entsprechende EVP-Motion überwiesen. Diese fordert Ausbildungs– und Arbeitsangebote zur beruflichen Neuorientierung und sozialen Reintegration, ein koordinierendes Case Management sowie kooperative Strukturen zwischen den beteiligten Akteuren. Der Bundesrat soll hierfür die gesetzlichen Grundlagen und ein Massnahmenkonzept vorlegen.
89 Prozent der Frauen in der Prostitution würden sofort aussteigen, wenn sie die Alternative dazu hätten. In den allermeisten Fällen scheitert dieser…

Der Nationalrat will Frauen helfen, die aus der Prostitution aussteigen wollen. Er hat eine entsprechende EVP-Motion überwiesen. Diese fordert Ausbildungs- und Arbeitsangebote zur beruflichen Neuorientierung und sozialen Reintegration, ein koordinierendes Case Management sowie kooperative Strukturen zwischen den beteiligten Akteuren. Der Bundesrat soll hierfür die gesetzlichen Grundlagen und ein Massnahmenkonzept vorlegen.
89 Prozent der Frauen in der Prostitution würden sofort aussteigen, wenn sie die Alternative dazu hätten. In den allermeisten Fällen scheitert dieser gewollte Ausstieg jedoch genau daran: An der fehlenden Alternative. Die wirtschaftliche Alternativlosigkeit hält die Betroffenen in der Prostitution fest – oft noch verschärft durch einen unsicheren Rechtsstatus, geringe Berufsausbildung, mangelnde Sprachkenntnisse und einen psychisch oft labilen, traumatisierten Zustand. In ihrem Votum vor dem Rat zeigte EVP-Nationalrätin Lilian Studer den Handlungsbedarf auf. Sie hatte den Vorstoss von alt Nationalrätin Marianne Streiff übernommen:
«Menschen, die aussteigen wollen, brauchen eine Jobperspektive. Sie brauchen eine reale Alternative zur Prostitution, eine unabhängige Einnahmequelle, um ihren Lebensunterhalt selbstbestimmt und in Würde zu finanzieren.»
Lilian Studer, Nationalrätin und Parteipräsidentin EVP Schweiz
Eine berufliche und soziale Neuorientierung nach jahrelanger Prostitution ist komplex und braucht intensive Begleitung. Eine ausstiegswillige Person steht vor dem finanziellen Nichts, ist nicht selten verschuldet sowie körperlich und seelisch instabil oder traumatisiert. Sie braucht eine sichere und bezahlbare Wohnung sowie gesundheitliche und oft auch psychotherapeutische Betreuung. Ihre berufliche und soziale Neuorientierung ist beratungs- und zeitintensiv. Eine alternative Berufsausbildung wäre ideal insbesondere aber eine niederschwellige, oft sprachunsensible Arbeitsstelle. Daneben muss und will sie – dreiviertel sind Migrantinnen – die Sprache erwerben. Ein derart komplexer Ausstiegsprozess – ob in der Schweiz oder im Heimatland – muss durch ein erfahrenes Case Management begleitet werden, das alle notwendigen Schritte koordiniert.
Die Motion fordert den Bundesrat auf, die gesetzlichen Grundlagen sowie ein Massnahmenkonzept vorzulegen, um schweizweit bedarfsgerechte Ausstiegsangebote und Ausstiegsbegleitung bereit zu stellen.
«Die Menschen müssen auf ihrem oft langen Ausstiegsweg kontinuierlich und vertrauensvoll begleitet werden, damit ihre berufliche und soziale Reintegration gelingen kann. Deshalb sollten die Programme längerfristig angelegt sein.»
Lilian Studer, Nationalrätin und Parteipräsidentin EVP Schweiz
Die Vorlage geht nun an den Ständerat.
Kontakt:
Lilian Studer, Parteipräsidentin EVP Schweiz und Nationalrätin: 076 575 24 77
François Bachmann, Vizepräsident EVP Schweiz (Romandie): 079 668 69 46
Roman Rutz, Generalsekretär EVP Schweiz: 078 683 56 05
Dirk Meisel, Leiter Kommunikation EVP Schweiz: 079 193 12 70